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Presseartikel

Vielfältige und herausfordernde Aufgaben

Stadtwerke-Betriebsleiter Volker Knuhr im Interview

Seit 01.01.2024 ist Volker Knuhr der neue Betriebsleiter des Eigenbetriebs Stadtwerke Friedberg und hat die Nachfolge von Detlef Ihl übernommen, der in den Ruhestand getreten ist.

Volker Knuhr, geboren und aufgewachsen in München, ist seit 2019 als Kaufmännischer Leiter bei den Stadtwerken Friedberg beschäftigt. Der 58-Jährige kann auf eine erfolgreiche berufliche Laufbahn zurückblicken, verpflichtete sich zunächst bei der Bundeswehr für zwölf Jahre als Zeitsoldat und absolvierte in dieser Zeit ein Studium der Wirtschafts- und Organisationswissenschaften an der Bundesuniversität Hamburg. Am Ende seiner Dienstzeit fungierte er als Lehrgangsleiter an der Offizierschule der Luftwaffe Fürstenfeldbruck sowie als Leiter eines Controllingprojektes.

1997 zog es Knuhr für drei Jahre als Controller zur Deutschen Flugsicherung (DFS), ehe er für viele Jahre in interschiedlichen Energieversorgungsunternehmen für das Controlling verantwortlich war. Unmittelbar vor seinem Wechsel nach Friedberg war er Leiter Kaufmännisches und Controlling bei der Hanau Netz GmbH.

Volker Knuhr lebt mit seiner Frau in Pohlheim bei Gießen. In seiner Freizeit treibt er gerne und regelmäßig Sport, taucht und schwimmt in einem Verein, betreibt Spinning und ist auch leidenschaftlicher Geocacher.

Wir haben den neuen Stadtwerke-Leiter zu seiner Arbeit bei den Stadtwerken und den Herausforderungen der kommenden Jahre befragt:

Herr Knuhr, nach vier Jahren als Kaufmännischer Leiter haben sie die Gesamtleitung des Eigenbetriebs Stadtwerke Friedberg übernommen. Haben Sie lange überlegen müssen, diese Aufgabe anzunehmen?

In der Übernahme der Position des Betriebsleiters sehe ich die konsequente Fortsetzung meiner beruflichen Laufbahn. Insofern musste ich nicht lange überlegen. Überdies bietet mir die Betriebsleitung die Möglichkeit, mich noch einmal weiterzuentwickeln. Man kann immer dazulernen. Eine neue Position ist eine reizvolle Herausforderung. In meinem Berufsleben habe ich die Erfahrung gemacht, dass ich immer gut in neue Aufgaben hineingewachsen bin. Und auch die Funktion des Betriebsleiters der Stadtwerke Friedberg stellt für mich eine solche Herausforderung dar.

Sie sind verantwortlich für ein Team von 34 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern. Ein Vorteil dürfte sein, dass Sie viele von ihnen bereits kennen, auch viele Abläufe im Unternehmen…

Ich bin meinem Vorgänger Detlef Ihl sehr dankbar, dass er mich in den vergangenen Monaten eingearbeitet und mir den Start damit leichter gemacht hat. Wir sind gut aufgestellt, allerdings spüren auch wir den Mangel an geeigneten Fachkräften auf dem Arbeitsmarkt. Friedberg liegt im Einzugsgebiet des Rhein-Main-Gebiets mit vielen großen Energieversorgern, die natürlich beim Werben um Fachkräfte ständig mit vergleichsweise kleineren Unternehmen wie uns in Konkurrenz stehen.

Für welche Stellen gibt es Bedarf?

Wir haben ein paar Vakanzen, suchen aktuell auch einen Technischen Leiter und einen Rohrleitungsbauer mit Tiefbauerfahrung im Gas und Wasser. Die ausführlichen Stellenbeschreibungen kann man auf der Internetseite der Stadtwerke finden.

https://www.stadtwerke-friedberg.de/stellenanzeigen.html

Moderne Stadtwerke-Betriebe erfüllen heutzutage vielfältige Aufgaben und Dienstleistungen. Wo sind die Stadtwerke Friedberg bereits gut aufgestellt und wo gibt es vielleicht Bereiche, die noch Potenzial besitzen?

Ich sehe unsere Stärken u.a. in der Betriebsführung für das Gas-, Wasser und Nahwärmenetz. Unser technisches Personal ist bestens ausgebildet und verfügt zum Großteil über eine sehr lange Erfahrung. Unsere Netze befinden sich in einem ausgezeichneten Zustand. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Shared Service beherrschen alle Prozesse in der Kundenbetreuung für Gas, Wasser und Wärme. Nicht zuletzt aufgrund der guten persönlichen Betreuung blieben uns bisher viele Kunden über lange Jahre erhalten. Seit diesem Jahr bieten die Stadtwerke auch Energieberatung an, was bereits sehr gut angenommen wird. Potenzial sehe ich speziell beim Thema Digitalisierung.

Welche Rolle spielen die Themen Klimaschutz und Energiewende bei der Arbeit der Stadtwerke?

Das sind ganz zentrale Themen für uns, gerade im Kontext der Umsetzung der energiepolitischen Vorgaben. Unsere städtische Klimaschutzmanagerin Dr. Alena Rohn-Nemudrova, die unser Team seit einem Jahr verstärkt, hat bereits viele Prozesse auf den Weg gebracht und steht in ständigem Kontakt mit Verbänden wie der LEA (Landesenergieagentur), um immer auf dem neuesten Wissensstand zu bleiben. Sie ist auch permanent im Austausch mit den Ämtern und Fachbereichen der Stadtverwaltung sowie wichtigen Organisationen in Friedberg, die sich ebenfalls intensiv mit dem Thema Klimaschutz und Energiewende beschäftigen. Ein großes Thema für die Stadtwerke ist auch die zukünftige Nutzung von Wasserstoff.

Welche weiteren Herausforderungen warten in den kommenden Jahren auf Sie und das Team der Stadtwerke?

Die Stadtwerke befinden sich in einem spannenden Transformationsprozess für das Erschließen zukünftiger Geschäftsfelder. Neben der Umsetzung der Energiewende sehe ich weitere große Aufgabenfelder in der Entwicklung der ehemaligen Ray Barracks und der Mitarbeit beim Energieprojekt Windpark Winterstein. Hier werden die Stadtwerke jeweils ebenfalls beteiligt und gefordert sein. Eine weitere Herausforderung sehe ich grundsätzlich in der Sicherstellung der zukünftigen Trinkwasserversorgung und einem effizienten Wasserressourcen-Management. Schließlich werden wir uns demnächst intensiv mit der Zukunft des in die Jahre gekommenen City-Parkhauses befassen.

 

Im Team für die Versorgungssicherheit von morgen

2023-02-21 Energieversorger gründen Verein für Energiewirtschaft

Gießen, 21.Februar 2023

Die Herausforderungen durch den Umbau der deutschen Energieversorgung und -infrastruktur können nur gemeinsam gemeistert werden. Davon sind die Verantwortlichen von elf regionalen Energieversorgern überzeugt und haben in Gießen auf Initiative der Technischen Hochschule Mittelhessen (THM) das „Institut für Transformationsaufgaben in der Energiewirtschaft und Energietechnik“ (ITEE) als Verein gegründet; zwei weitere Energieversorger werden dem ITEE noch beitreten. Es dient dem Austausch, der Vernetzung und insbesondere der von der THM geleisteten wissenschaftlichen Begleitung der Transformation.

Regionale Energieversorger stehen bei der Gestaltung der Energiewende vor ähnlichen technischen und rechtlichen Fragestellungen. An der THM befasst sich das interdisziplinäre Kompetenzzentrum für Energietechnik und Energiemanagement (etem) fachbereichsübergreifend mit solchen Fragen zur Energiewandlung, Energieverteilung und Energieanwendung. „Wir können hier unsere Expertise und wissenschaftliche Begleitung anbieten und können die heimischen Energieversorger bei der Umsetzung der kommunalen Wärmewende und der Transformation der Energienetze unterstützen“, sagt Zentrumssprecher Prof. Olaf Berger, zugleich Vizepräsident der Hochschule. Das Zentrum und die in ihm verbundenen Fachbereiche sind beispielsweise maßgeblich am Gießener „FlexQuartier“ beteiligt, das Wärme- und Energieversorgung in einem Niedrigenergie-Wohnumfeld dezentral kombiniert.

In der Gründungsversammlung des Vereins wurden Matthias Funk, Technischer Vorstand der Stadtwerke Gießen, und Dr. Thorsten Reichel, Geschäftsführer der Stadtwerke Bad Nauheim, als gleichberechtigte Vorsitzende gewählt. Dem Vorstand gehören darüber hinaus gemäß Satzung als Kassierer Jürgen Bepperling (Stadtwerken Herborn), als Schriftführer Michael Garhamer (Energie und Versorgung Butzbach) und Julia Antoni (Stadtwerke Oberursel), Jens Nehl (EnergieGesellschaft Frankenberg) sowie Oliver Habekost (Kreiswerke Main-Kinzig) als Beisitzer an. Die THM ist im Vorstand nicht vertreten, sondern stellt mit Prof. Dr. Thomas Stetz und Prof. Dr. Stefan Lechner die wissenschaftliche Leitung. Als solche sind sie dem Vorstand gegenüber nicht weisungsgebunden und treffen alle Entscheidungen zum wissenschaftlichen Betrieb.

In Vorbereitung ist, den Verein als sogenanntes An-Institut zu einer rechtlich selbstständigen, jedoch organisatorisch, personell und räumlich mit der Hochschule verflochtenen Einrichtung zu machen. Dies liegt dem THM-Senat zur Abstimmung im April vor. Operativ ist vorgesehen, die wissenschaftliche Ausbildung des Personals der Mitgliedsunternehmen an der THM zu leisten. Die Mitarbeitenden sind dafür bei den jeweiligen Versorgern beschäftigt, zugleich aber als reguläre Studierende an der THM oder anderen Hochschulen eingeschrieben – etwa in Studienfächern wie Energietechnik, Mechatronik, Energiewirtschaft und Energiemanagement oder auch Elektro- und Informationstechnik und Maschinenbau.

„Um die Energiewende erfolgreich zu schaffen, bedarf es eines intensiven Erfahrungsaustausches der Marktteilnehmer im Hinblick auf neue Lösungsansätze zur Bewältigung der Energiekrise“, so Matthias Funk. „Die Energiewende wird in der Region nur gelingen, wenn kooperativ auf dem Gebiet von Forschung und Praxis zwischen THM und den beteiligten Energieversorgungsunternehmen zusammengearbeitet wird“, ergänzt Dr. Thorsten Reichel. „Das neu gegründete Institut ist in dieser Beziehung richtungsweisend", erläutert Funk. „Die Umsetzung von zukunftsorientierten Projekten wird breit aufgestellt. Davon profitieren alle Beteiligten.“

Der Verein ist offen für weitere Mitglieder aus der regionalen Energiewirtschaft. Er soll sie dauerhaft bei der Transformation begleiten, eine Mitgliederversammlung trifft grundlegende Entscheidungen. Bei Bedarf kann eine Geschäftsführung bestellt werden.


Mitgliedsunternehmen (alph.)      Vorstand

EnergieGesellschaft Frankenberg           Vorsitz: Matthias Funk,
Energie und Versorgung Butzbach         Dr. Thorsten Reichel
Enwag Wetzlar
Siegener Versorgungsbetriebe                 Kassierer:
Stadtwerke Bad Homburg                        Jürgen Bepperling
Stadtwerke Bad Nauheim
Stadtwerke Friedberg                                Schriftführer:
Stadtwerke Gießen                                    Michael Garhamer
Stadtwerke Herborn
Stadtwerke Oberursel                               Beisitzer: Julia Antoni, Jens
Stadtwerke Weilburg                                 Nehl, Oliver Habekost

Quelle: Pressestelle Technische Hochschule Mittelhessen

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